Abschied von Jumper: Jumper wurde Claudia K. angeboten, da er ein „Mickerling“ war, wie die Bauern Kälber bezeichnen, die für die Mast untauglich - da viel zu dünn - und somit unwirtschaftlich sind. Aus Sicht des Bauern also ein „wirtschaftlicher Totalschaden“. Unserer Mitstreiterin brach das Herz, als sie davon erfuhr. Sie beschloss, ihn freizukaufen. Und da er zusammen mit einem anderen Bullenkälbchen stand, Krümel, sein bester Freund, kaufte sie gleich beide frei. Zutraulich wurde Jumper erst in den letzten Tagen der Quarantäne.
Jumper lebte seit Sommer 2016 zusammen mit Krümel auf unserem Kooperationshof im Hunsrück.
Nici Geboren: 15.01.09 Gestorben: 23.02.25 Rasse: Mix
Charakter: zurückhaltend
Abschied von Nici: Nici stammt aus Rumänien. Sie kam zusammen mit Mona nach Deutschland und sollte eigentlich vermittelt werden. Da dies nicht erfolgreich war, durften sie beide bleiben. Sie lebte in einem Rudel mit 9-11 (wechselnd) Hunden bei Hofbetreiberin Nicole Tschierse und war dort sehr glücklich. Sie war zeit ihres Lebens patenlos. Nici war nach Lust und Laune im Haus oder stromerte über die Wiesen des Sanamuhriums, inspizierte Misthaufen und verbellte Besucher, die sie nicht mochte. Sie wurde über 16 Jahre alt und wechselte ohne Vorankündigung binnen 24 Stunden nach einem Kreislaufkollaps die Welten.
Zwergzebu Emily ist am 1. November 24 im SanaMUHrium eingezogen. Was wir nicht wussten: sie war tragend. Erneut haben wir unwissend zwei statt nur ein Leben gerettet. Sie überraschte uns am 28. Januar mit Fido. Emily hatte eine schwere Geburt. Sie wurde offensichtlich von einem Highländer bei den Vorbesitzern gedeckt. Entsprechend groß war das Kalb. Es kam nur knapp ohne Kaiserschnitt mit tierärztlicher Hilfe zur Welt. Ein Bub namens Fido verzaubert uns seither täglich. Er rennt und springt durch den Stall, sagt allen "Hallo", die gerade da sind und sieht dabei einfach nur süß aus.
Jacky geboren am 12.04.2008 gestorben am 20.11.2024 Rasse: Zwerg Ziege
Charakter: klug und freundlich, vorsichtig
Abschied von Jacky: Jacqueline, gerufen Jacky stammte aus privater Haltung. Die Besitzer waren überfordert und unzufrieden mit den Tieren. Es war noch ein zweites Tier, Ziegenmann Tom, dabei. Beide sollten schnell weg, notfalls in die Schlachtung. Wir übernahmen sie vorher. Jacky war anfangs sehr scheu, hat aber nach einiger Zeit Vertrauen zu uns gefasst und war dann einfach nur süß.
Jacky hat nach fast 15 gemeinsamen Jahren die Seite gewechselt
Zwischen all dem momentanen Trubel hatte ich Jacky am Tag vor ihrem Tod für die Tierklinik angemeldet, weil sie weiter abgenommen hat, obwohl sie täglich große Portionen eingeweichter Heucobs bekommen hat. Sie hat sich zwar wie immer benommen, unauffällig wäre jetzt das falsche Wort, aber unter ihrem fluffigen Fell wurde sie zu knochig. Der Tag, an dem ich mit der Klinik einen Termin ausgemacht habe, war der Tag, an dem sie dann ihre Heupellets das erste Mal nicht aufgefuttert hat. Und in der Nacht ist sie gestorben. Selbstbestimmt, in ihrem Separee aus Panels, unter dem nur sie durchkriechen konnte. Hier konnte sie immer ungestört von den anderen Ziegen Fressen und Ruhen. Fast habe ich den Eindruck, sie wollte nicht in die Klinik. Um diese Entscheidung tanzte ich schon seit zwei oder drei Wochen herum, hatte aber ein zwiegespaltenes Gefühl damit. Immerhin wäre sie im April 17 geworden, was ein gutes Alter für eine Ziege ist. Da kann man jemanden, dem es augenscheinlich dem Alter entsprechend gut geht, auch respektvoll in Ruhe lassen, anstatt ihn nochmal mit allen Registern zu quälen für ein höheres Ziel, das es womöglich gar nicht mehr gibt. Wie dem auch sei, sie hat mir die Entscheidung abgenommen. Mit ungefähr zwei Jahren wollte ihr Vorbesitzer sie dringend los werden. Er hatte sich zwei Zwergziegen zur Rasenpflege zugelegt, was natürlich völlig schief ging. Die beiden fraßen alles im Garten, außer dem Rasen. Schlachtung stand im Raum. Sie wurden hinten in meinen Punto gepackt und kamen mit nach Scottmaring. Der Vorbesitzer konnte mir genau keine der Fragen beantworten nach Alter, Geschlecht und Namen der beiden... Tom und Jacky haben viel Unfug gemacht, nichts anbrennen lassen, kleine Anarchisten, Opportunisten, Fressmaschinen, stolz, unbelehrbar, witzig aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet. Natürlich auch oft nervenaufreibend und empörend in ihrer Frechheit. Jacky hat ihren Tom weit überlebt, aber sie ist immer die gleiche geblieben. Ihr Glas war immer halbvoll, sie kannte alle Möglichkeiten, alle guten Plätze, alle guten Gelegenheiten für einen Coup. Sie war so viele Jahre bei mir, hat mich geärgert, erfreut, belustigt, bezaubert. Es fühlt sich so falsch an, dass ich jetzt nicht mehr aufpassen muss, womit sie mich als nächstes austricksen will. Mach es gut, kleine Prinzessin, du hast dein Leben mit vollen Segeln gelebt, wie es sich gehört
Zwergzebu Emily ist am 1. November 24 im SanaMUHrium eingezogen. Wir haben zwar seit 2019 Aufnahmestopp, doch Emily mussten wir ausnahmsweise einfach aufnehmen. Was wir nicht wussten: sie war tragend. Erneut haben wir unwissend zwei statt nur ein Leben gerettet. Sie überraschte uns am 28. Januar mit Fido. Emily hatte eine schwere Geburt. Sie wurde offensichtlich von einem Highländer bei den Vorbesitzern gedeckt. Entsprechend groß war das Kalb. Es kam nur knapp ohne Kaiserschnitt mit tierärztlicher Hilfe zur Welt. Doch sie hat es geschafft. Ein Bub namens Fido verzaubert uns seither täglich. Emily ist eine perfekte Mama und kümmert sich hingebungsvoll um ihren Sohn.
Toyota Geboren: 29.03.2016 Gestorben: 25.10.2024 Rasse: Highland
Charakter: entspannt
Abschied von Toyota Toyota war eines von 14 Schottischen Hochlandrindern, die der Verein 2016 übernahm. Zu diesem Zeitpunkt war sie ein kleines Kälbchen an der Seite ihrer Mutter Vespa.
Toyota und ihre Schwester Mogli waren Mama-Rinder: Vespa erwies sich als Übermutter und sorgte sich sehr um ihre Kinder. Die zwei Mädels versteckte sie immer hinter sich. Vermutlich wurden ihr einfach zu viele Kälber im Laufe ihres Lebens weggenommen. Mama Vespa verstarb leider 2022, da war Toyota 6 Jahre alt. Doch Toyota war in die Herde integriert und kam danach gut zurecht mit ihrem Erwachsenendasein. Sie lebte mit ihrer Herde in Niedersachsen bei einem Pensionslandwirt unseres Vertrauens.
Abschied von Ronja Ronja stammte aus Italien, der Gegend von Rom. Sie lebte in einem wilden Rudel, das sich in der Nähe des Arbeitsplatzes einer Freundin aufhielt, bei einem Weinberg. Dieser sollte gerodet werden, um als andere Nutzfläche verwendet zu werden. Die Hundefänger wurden bestellt. Da italienische Canile die Hunde praktisch zu lebendig Begrabenen machen, fing meine Freundin so viel der Hunde wie möglich ein und ließ sie auf eigene Faust für die Ausreise nach Deutschland vorbereiten. Dort hat sie einen großen Bekanntenkreis und hoffte darauf, alle vermittelt zu bekommen. Das gelang uns gemeinsam auch. Nur Ronja blieb übrig, weil sie sich damals als Angsthund zu schlecht präsentiert hat. Das hat sich niemand zugetraut, außer Nicole.
Hier finden Sie Ronja Nachruf mit ihrer Lebensgeschichte.
Abschied von Yago: Yago musste heute euthanasiert werden. Ein Rückenproblem hat sich so stark auf seine Hinterbeine ausgewirkt, dass er nicht mehr zurecht kam. Die Behandlung vor zwei Wochen konnte ihm leider keine Hilfe bringen. Er wäre demnächst 8 Jahre geworden. 8 Jahre, die er mit seiner Familie in Frieden verbringen konnte. Er war bereits mit einem Jahr gleich dreimal hintereinander auf dem Speiseplan diverser Menschen gestanden. Insofern lief es eigentlich gut für ihn. Auch wenn es sich gerade absolut nicht so anfühlt. Er war noch nicht bereit zu gehen. Es war ein trauriger Abschied. Ich wünschte, man könnte auch bei großen Tieren besser darauf eingehen, wie sie sich ihren Abschied von dieser Welt vorstellen. Aber es gibt zuviele Dinge dabei zu beachten. Jetzt muss er sich nicht mehr quälen, um bei der Herde zu bleiben. Ein tapferer und schöner Krieger hat heute diese Welt verlassen.
Yago war eines von 14 Schottischen Hochlandrindern, die der Verein 2016 übernahm - zu diesem Zeitpunkt das letzte Kalb seiner Mutter Boskita. Seine Mutter war zum Zeitpunkt der Übernahme erneut tragend und brachte im März 2017 seine Schwester Isetta zur Welt. Yago, der eng verbunden mit seiner Mutter in der Herde aufwuchs hatte sich einem schönen und lieben Ochsen entwickelt.
18.08.2016 Anekdote zu Yago: Als unser Verein diese Highlander Herde relativ frisch übernommen hatte, wurde ich an der Weide einmal von zwei Personen abgefangen. Mit Lederschlapphut und Indianerschmuck, eigentlich coole, sympathische Zeitgenossen. Sie fragten mich, ob ich ihnen Fleisch von diesen Tieren verkaufen würde oder eines der Jungtiere zur Schlachtung. Yago, auf diesem aktuellen Bild in der Mitte, wäre z. B in Frage gekommen. Bis heute unbepatet, wenn ich auf dem aktuellen Stand bin und praktisch jedem, auch unseren treuen Unterstützern, unbekannt. Sie würden es gerne wie die Indianer halten und im Einverständnis mit den betroffenen Tieren mit Ehrfurcht und Anstand schlachten. Eigentlich ein guter Gedanke, vergleichsweise. Außer eben, man versucht sich kurz in das betreffende Tier hinein zu versetzen. Sie kamen nie wieder 😏 Wollte ich nur mal erzählen.
Charakter: sehr lieb, sozial mit Artgenossen und freundlich zu Menschen
Abschied von Queenie Queenie war die letzte Kuh, die Nicole direkt vom Schlachthof mitnahm, um ihr ein Leben und eine Zukunft zu geben. Sie wurde nicht mehr tragend. Das wäre ihr Todesurteil gewesen. Warum sie einen Nasenring gesetzt bekam, ließ sich nicht herausfinden. Sie war jedenfalls ein sehr freundliches Rind. Als wir sie übernahmen, setzte sie sich vor dem endgültigen Aufstehen gerne noch eine Weile hin. Rinder müssen nämlich zuerst hinten hoch, dann vorne, um aufzustehen. So ging es also gar nicht, sie musste sich zuerst wieder hinlegen und dann nochmal richtig herum anfangen. Gesund war sie aber.
Nachdem wir ihr den Nasenring entfernten und sie aus der Quarantäne kam, haben wir sie nie mehr als "Sitzkuh" beobachten können. Möglicherweise war sie lange Zeit auf wenig Raum angekettet gewesen und konnte sich einfach vorher nie artgerecht aufstellen. Das würde auch den Nasenring erklären. Manche Rinder ohne Hörner, schaffen es aus der Anbindung zu schlüpfen. Wobei es zwar verboten ist, am Nasenring anzubinden ...
Queenie war eine, die nie Probleme gemacht hat. Sie fiel nie unangenehm auf, fiel nie zur Last. Und sie war bestimmt das sozialste, friedlichste und freundlichste Rind zu anderen Rindern, das Nicole je kennen lernen durfte. Ob sie die Kälber fürsorglich für eine Weidesaison unter ihre Fittiche nahm, die wir ihren Müttern Leni und Kati einige Monate wegnehmen mussten, weil Kati fast an der Milchmenge gestorben wäre, die ihr Sohn Felix ihr abgezapft hat. Oder sie in ihrer Herde mit der verrückten Vroni mühelos bestens befreundet war. Ziegen, Zebus, Schafe, egal, sie hat sich um alle rührend gekümmert. Nicole und wir alle werden sie wirklich vermissen, weil in diese Fußabdrücke niemand sonst hinein passt.
Queenie hatte nach ihrer Rettung noch knapp 8 schöne Jahre und lebte äußerst zufrieden auf dem Lebenshof Sanamuhrium. Sie wurde Menschen gegenüber immer zugänglicher.
Ende Januar 2024 lag sie ein paar Tage fest und es gab dafür keinen behebbaren Grund. Es war eine Schwäche der Hinterhand, die sich schon lange abgezeichnet hat und die mit Schmerzmitteln nur mäßig immer wieder verbessert werden konnte. Irgendwann war dann ganz Schluss und sie musste erlöst werden.
Wenn es Zeit ist zu gehen, bekommen wir unsere Flügel zurück Queenie, deine gute Energie wird immer und überall eine Bereicherung sein, egal, wo sie jetzt wirkt
Hier ein Foto der sitzenden Queenie, noch mit Nasenring:
Janosch, ein nicht erfolgreich kastrierter Altochse/-bulle von Privat, verlor durch die schwere Erkrankung seiner Besitzerin sein Zuhause. Da sie trotz seiner etwas „stürmischen“ Art sehr an ihm hing, bat sie uns um Hilfe. Wir übernahmen Janosch. Das „XL“ vor seinem Namen ist seiner Einordnung in unser Rettungsalphabet geschuldet. Aber auch seiner großen Erscheinung.
Wir konnten nach einigem hin und her einen Pensionsbetrieb finden, der mit ihm umgehen konnte. Nach einer weiteren Operation wurde er zu einem handhabbaren Ochsen geworden. Mit der Gründung des eigenen Lebenshofes SanaMUHrium holten wir Janosch zu uns, wo er uns einige Jahre begleitet und zu einem Schmuseochsen wurde. Inzwischen hat ihn seine ehemalige Retterin wieder selbst übernommen.