Dani
Geboren: 20.02.09
Rasse: Tuxer
Charakter: freundlich, ideenreich
Die Resonanz auf den Aufruf zu Chayas Rettung war so gewaltig, dass ein weiteres Rind mit frei gekauft werden konnte. Die schwere Wahl im Stall fiel auf ein optimistisches, zutrauliches kleines Rind, das in seinem Geburtsstall in Österreich bereits konfisziert werden musste, weil der Besitzer die Tiere einfach nicht mehr versorgt hat. So war sie in Deutschland in einem Maststall gelandet, wo sie zusammen mit Chaya zur Schlachtung aufgefüttert werden sollte.
Am 17.07.2013 zog sie mit Chaya in unseren Quarantänestall in der Nähe von Scottmaring. Wir suchten einen Lebensplatz für die beiden, was gelang. Am 13.08.13 zogen Chaya und Dani um. Jetzt frisst sie auf Hof Butenlands riesigen Weiden, was sie will. Sie ist kugelrund, fröhlich und ihres Lebens endlich sicher.
Anekdote zu Dani anlässlich ihres 6.Geburtstages
Alles Gute zu deinem Geburtstag, meine liebe Dani! Du bist eine meiner erklärten Lieblingskühe. Du warst vertrauensvoll und mutig, von Anfang an. Zum Beispiel, als du mir ohne zu zögern in den Klauenstand nachgelaufen bist, in dieses Monstrum aus Eisen. Du warst ideenreich und unternehmungslustig. Zum Beispiel, als du mit Chaya von der Weide ausgebrochen bist (ich weiß, wer das angeregt hat von euch beiden, keine Sorge!). Irgendwann standen zwei Polizisten am Gartentor und haben mich gefragt, ob das meine Kühe sind mit österreichischen Ohrmarken. Sie sind uns dann voraus gefahren, denn ihr hattet es schon recht weit geschafft, auf eurem Spaziergang durch die Felder. Ich hab dich dann an eine Hundeleine genommen, die ich gerade im Auto hatte und wir sind wieder zurück gelaufen. Es war glühend heiß an diesem Mittag. Chaya ist frei hinterher gelaufen. Sie hätte sich nicht führen lassen. Weil es so wahnsinnig heiß war, war außer uns aber zum Glück niemand sonst unterwegs. Eine halbe Stunde waren wir mindestens in strammem Fußmarsch unterwegs, bis wir wieder am Stall waren, du Luder. Und du hast mich so sehr zum Lachen gebracht, dass ich kaum noch Luft bekommen habe. Zum Beispiel, als du vor meinen (mittlerweile wachsamen) Augen doch wieder durch die dichte Hecke und den Zaun aus der Koppel ausgebrochen bist. Ich bin mit einem Hechtsprung hinterher, war aber noch nicht ganz durch, als ich auf der anderen Seite einen gellenden Schrei gehört habe. Bis ich mich durch gekämpft hatte, konnte ich nur noch am Horizont eine Joggerin über den Feldweg verschwinden sehen, mehr das Model "Hausmütterchen macht Sport". Ok, sie rannte um ihr Leben, wie sie dachte, und darüber soll man sich nicht lustig machen. Aber ehrlich, ich gehe jede Wette ein, dass sie weder jemals davor noch danach in ihrem Leben so schnell gerannt ist wie in diesem Augenblick. Also muss sie soweit in Ordnung gewesen sein. Wir haben ihr beide etwas verdutzt hinterher geschaut und dann hab ich es vor Lachen fast nicht mehr geschafft, dich wieder in den Stall zu bringen. Und du hast mich zum Weinen gebracht. Nämlich als ich mich auf Butenland von dir verabschiedet habe. Aber das war auch aus Freude. Freude über das Glück, das du doch noch hattest nach all dem schrecklichen Elend, das du durchlitten hast, bevor ich dich mitnehmen konnte. Und darüber, dich kennen gelernt zu haben in all deiner Schönheit. Was für eine große Ehre! Ich liebe dich!
Autorin: Nicole Tschierse (aus Facebook)
Foto: Bernhard Wolf