Janosch, ein nicht erfolgreich kastrierter Altochse/-bulle von Privat, verlor durch die schwere Erkrankung seiner Besitzerin sein Zuhause. Da sie trotz seiner etwas „stürmischen“ Art sehr an ihm hing, bat sie uns um Hilfe. Wir übernahmen Janosch. Das „XL“ vor seinem Namen ist seiner Einordnung in unser Rettungsalphabet geschuldet. Aber auch seiner großen Erscheinung.
Wir konnten nach einigem hin und her einen Pensionsbetrieb finden, der mit ihm umgehen konnte. Nach einer weiteren Operation wurde er zu einem handhabbaren Ochsen geworden. Mit der Gründung des eigenen Lebenshofes SanaMUHrium holten wir Janosch zu uns, wo er uns einige Jahre begleitet und zu einem Schmuseochsen wurde. Inzwischen hat ihn seine ehemalige Retterin wieder selbst übernommen.
Das ist Gerd. Er war bei der Geburt schon winzig und kleiner als ein Schäferhund. Zu Zeitpunkt seiner Rettung 2016 war er fast ausgewachsen und sah immer noch aus wie ein Kalb ... Die mindestens ebenso anrührende Kuh neben ihm (siehe Foto unten) , war noch jünger als er. Deren Schicksal war ebenfalls vorgezeichnet und wird länger dauern, als seines unter normalen Umständen gewesen wäre!
Er stand angekettet, aber auch die Eigentümer wollten nicht, dass er geschlachtet wird. Sie schenkten ihn an Rüsselheim e.V. und wir (weil Tiere lieber leben e.V.) haben uns bereit erklärt, eine Teilpatenschaft zu übernehmen, weil uns seine Rettung auch sehr am Herzen lag. Wir haben auch noch die Kastrationskosten und die Transportkosten zu seinem neuen Platz übernommen.
Gerd lebt jetzt in einer Herde anderer kleinwüchsiger Rinder, wie sie entweder manchmal durch genetische Fehler oder absichtlich als spezielle Rassen geboren werden.
Möchten Sie Eleonara mit einer Patenschaft bei ihren Versorgungskosten unterstützen?
Eleonora war der Anfang einer vierfachen Rettung aus dem gleichen Stall, bei dem drei Tierschutzvereine zusammen gearbeitet haben: Eleonora und ihre Freundin Nicki, „Weihnachtsbraten“ Toni und Kuh Josy. Eleonora ist kleinwüchsig und daher ein (land-)wirtschaftlicher Totalschaden, die lediglich Futter verbraucht und keinen Ertrag einbringt. Die Frau des Landwirts hat nach dem Aufladen gesagt, dass ihr Mann das Kälbchen erschlagen oder abgestochen hätte, weil kein Metzger sie haben wollte. Die Kleinwüchsigkeit wurde ihr übrigens von dem Bullen vererbt, von dem der Samen zur Besamung stammte. Erst etwas verspätet wurde bemerkt, dass er manchmal Zwergwuchs vererben kann. Ihr Leid war also doppelt menschengemacht.
Eleonora lebt mit den Freunden Nicki und Toni im Schwarzwald und wird vom Verein Rüsselheim e.V. versorgt. Die damals schwerkranke Josy kam in unsere Obhut. Für Eleonora steuern wir die Unterhaltskosten bei. Dafür brauchen auch wir wiederum Unterstützung.
Durch unsere Unterstützung konnte das letzte Kälbchen einer bereits geretteten Kuh (Silva) ebenfalls gerettet werden. Die beiden waren noch zusammen, da sie aus einer Mutterkuh-Herde stammten. Dort geht es nicht um Milch, sondern ausschließlich um das Fleisch der Tiere. Beide hatten also eine intakte Mutter-Kind-Beziehung und wussten es sehr zu schätzen, dass sie nicht getrennt wurden. Kühe und ihre Kälber pflegen unter normalen Bedingungen eine lebenslange und zum Teil sehr innige familiäre Bindung.
Ihre Mutter Silva, wurde von einem anderen Vereinfreigekauft, der mittlerweile auch Wilma mit übernommen hat. Beide wurden lange Zeit zusammen untergebracht, bis Silva aus Alter- und Gebrechlichkeitsgründen auf einen intensiver überwachten Platz wechselte.
Rani, geb. am 17.11.2012, wurde wie in der Milchindustrie üblich, früh gedeckt, und hat am 29.12.2014 ihr Kalb Sissy bekommen.
Mit 25 Monaten bekam sie in einem Milchbetrieb ihr erstes Kalb. Da sie etwas früher kalbte, als angenommen, war sie noch im Laufstall auf Spaltenboden, anstatt in der Abkalbebox auf Stroh. Ein schlimmer Start für ihr Kälbchen. Da sie sich nicht melken ließ und auch nur wenig Milch anbildete, sollte sie zum Schlachter. Wir übernahmen auf Bitten einer Angestellten Kuh und Kalb. Leider nahm sie ihr Kalb Sissy nicht an. Dennoch sind seitdem beide in Sicherheit. Rani erblindete im Laufe der Zeit aus genetischen Gründen vollständig. In gewohnter Umgebung kommt sie trotzdem gut zurecht.
Ihre Tochter Sissy hat sich heimlich und unplanmäßig zu einem Rendevouz fortgestohlen. Deshalb ist Rani inzwischen sogar Oma. Ihre Enkelin heißt Zawadi.
Nach unserem Umzug auf den Lebenshof SanaMUHrium verblieb Rani auf dem Hof, auf dem sie die letzten Jahre lebte, in ihrer vertrauten Umgebung.
Greta (ehemals Quinzy, unsere Q-Kuh) Geboren: 22.11.2012 Rasse: Wagyu-Mix
Charakter: menschenscheu, unnahbar, außer für Bananen
Unsere Q-Kuh - sie hieß bei uns Quinzy -, wurde bereits mit 8 (!) Monaten gedeckt, und hat im Mai 2014 per Kaiserschnitt ihr Kalb bekommen. Danach war sie zur Mast und anschließenden Schlachtung vorgesehen. Eigentlich sollte Paulchens Mutter gerettet werden; der Bauer wollte sie aber zunächst nicht hergeben.
So kam Greta, wie sie heute heißt, in den Quarantänestall zu Paul, der sich aber lieber von Denise und den vielen fleißigen Helfern verwöhnen ließ.
Greta ist mit Paul (+) zusammen nach Hof Butenland gereist, um dort den Rest ihres Lebens von Menschen unbehelligt zu verbringen.
La Colorida Geboren: 01.04.2014 Rasse: Rotbunte (Dreifarbig)
Charakter: selbständig
La Colorida, die dreifarbige Glückskuh, wurde von Bernhard W., neun schwere Monate nachdem er sie entdeckt hatte, gekauft. Wir unterstützten ihn dabei, das Überleben von La Colorida zu sichern. Nun lebt sie auf Hof Butenland.
Die Resonanz auf den Aufruf zu Chayas Rettung war so gewaltig, dass ein weiteres Rind mit frei gekauft werden konnte. Die schwere Wahl im Stall fiel auf ein optimistisches, zutrauliches kleines Rind, das in seinem Geburtsstall in Österreich bereits konfisziert werden musste, weil der Besitzer die Tiere einfach nicht mehr versorgt hat. So war sie in Deutschland in einem Maststall gelandet, wo sie zusammen mit Chaya zur Schlachtung aufgefüttert werden sollte.
Am 17.07.2013 zog sie mit Chaya in unseren Quarantänestall in der Nähe von Scottmaring. Wir suchten einen Lebensplatz für die beiden, was gelang. Am 13.08.13 zogen Chaya und Dani um. Jetzt frisst sie auf Hof Butenlands riesigen Weiden, was sie will. Sie ist kugelrund, fröhlich und ihres Lebens endlich sicher.
Anekdote zu Dani anlässlich ihres 6.Geburtstages Alles Gute zu deinem Geburtstag, meine liebe Dani! Du bist eine meiner erklärten Lieblingskühe. Du warst vertrauensvoll und mutig, von Anfang an. Zum Beispiel, als du mir ohne zu zögern in den Klauenstand nachgelaufen bist, in dieses Monstrum aus Eisen. Du warst ideenreich und unternehmungslustig. Zum Beispiel, als du mit Chaya von der Weide ausgebrochen bist (ich weiß, wer das angeregt hat von euch beiden, keine Sorge!). Irgendwann standen zwei Polizisten am Gartentor und haben mich gefragt, ob das meine Kühe sind mit österreichischen Ohrmarken. Sie sind uns dann voraus gefahren, denn ihr hattet es schon recht weit geschafft, auf eurem Spaziergang durch die Felder. Ich hab dich dann an eine Hundeleine genommen, die ich gerade im Auto hatte und wir sind wieder zurück gelaufen. Es war glühend heiß an diesem Mittag. Chaya ist frei hinterher gelaufen. Sie hätte sich nicht führen lassen. Weil es so wahnsinnig heiß war, war außer uns aber zum Glück niemand sonst unterwegs. Eine halbe Stunde waren wir mindestens in strammem Fußmarsch unterwegs, bis wir wieder am Stall waren, du Luder. Und du hast mich so sehr zum Lachen gebracht, dass ich kaum noch Luft bekommen habe. Zum Beispiel, als du vor meinen (mittlerweile wachsamen) Augen doch wieder durch die dichte Hecke und den Zaun aus der Koppel ausgebrochen bist. Ich bin mit einem Hechtsprung hinterher, war aber noch nicht ganz durch, als ich auf der anderen Seite einen gellenden Schrei gehört habe. Bis ich mich durch gekämpft hatte, konnte ich nur noch am Horizont eine Joggerin über den Feldweg verschwinden sehen, mehr das Model "Hausmütterchen macht Sport". Ok, sie rannte um ihr Leben, wie sie dachte, und darüber soll man sich nicht lustig machen. Aber ehrlich, ich gehe jede Wette ein, dass sie weder jemals davor noch danach in ihrem Leben so schnell gerannt ist wie in diesem Augenblick. Also muss sie soweit in Ordnung gewesen sein. Wir haben ihr beide etwas verdutzt hinterher geschaut und dann hab ich es vor Lachen fast nicht mehr geschafft, dich wieder in den Stall zu bringen. Und du hast mich zum Weinen gebracht. Nämlich als ich mich auf Butenland von dir verabschiedet habe. Aber das war auch aus Freude. Freude über das Glück, das du doch noch hattest nach all dem schrecklichen Elend, das du durchlitten hast, bevor ich dich mitnehmen konnte. Und darüber, dich kennen gelernt zu haben in all deiner Schönheit. Was für eine große Ehre! Ich liebe dich!