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Thelma

Thelma
Geboren: 04.06.2013
Rasse: Mix

Charakter: umgänglich, ruhig, freiheitsliebend

Sie möchten eine Patenschaft für Thelma übernehmen?

Als 1 1/2-jährige Kuh war Thelma einem Pferdehalter zugelaufen. Sie tauchte plötzlich auf der Pferdeweide auf. Dann war sie wieder weg. Drei Tage später war sie erneut da. Der Besitzer wurde ausfindig gemacht. Sie war beim ersten Weidegang ihres Lebens ausgebrochen vor Aufregung. Er kam zum Abholen und das Ehepaar beschloss den Freikauf. Sie sollte bei den Pferden bleiben dürfen. Die Tiere vertrugen sich aber nicht.

Wir übernahmen Thelma und ermöglichen ihr seitdem ein Leben in Sicherheit.

Sie lebt auf dem Lebenshof Sanamuhrium. Im Sommer auf einer nahegelegenen Außenweide mit ihrer Herde, die sie anführt.

Foto: Nicole Tschierse

Rani
Geboren: 17.11.2012
Rasse: Rot-Bunte

Charakter: vertrauensvoll, freundlich

Rani, geb. am 17.11.2012, wurde wie in der Milchindustrie üblich, früh gedeckt, und hat am 29.12.2014 ihr Kalb Sissy bekommen.

Mit 25 Monaten bekam sie in einem Milchbetrieb ihr erstes Kalb. Da sie etwas früher kalbte, als angenommen, war sie noch im Laufstall auf Spaltenboden, anstatt in der Abkalbebox auf Stroh. Ein schlimmer Start für ihr Kälbchen. Da sie sich nicht melken ließ und auch nur wenig Milch anbildete, sollte sie zum Schlachter. Wir übernahmen auf Bitten einer Angestellten Kuh und Kalb. Leider nahm sie ihr Kalb Sissy nicht an. Dennoch sind seitdem beide in Sicherheit. Rani erblindete im Laufe der Zeit aus genetischen Gründen vollständig. In gewohnter Umgebung kommt sie trotzdem gut zurecht.

Ihre Tochter Sissy hat sich heimlich und unplanmäßig zu einem Rendevouz fortgestohlen. Deshalb ist Rani inzwischen sogar Oma. Ihre Enkelin heißt Zawadi.

Nach unserem Umzug auf den Lebenshof SanaMUHrium verblieb Rani auf dem Hof, auf dem sie die letzten Jahre lebte, in ihrer vertrauten Umgebung.

Foto: Nicole Tschierse

La Colorida

La Colorida
Geboren: 01.04.2014
Rasse: Rotbunte (Dreifarbig)

Charakter: selbständig

La Colorida, die dreifarbige Glückskuh, wurde von Bernhard W., neun schwere Monate nachdem er sie entdeckt hatte, gekauft. Wir unterstützten ihn dabei, das Überleben von La Colorida zu sichern.
Nun lebt sie auf Hof Butenland.

Foto: Bernhard Wolf

Irene

Irene
Geboren: 13.01.2010
Rasse: Schwarzbunte

Charakter: lieb, verspielt, menschenbezogen

Sie möchten eine Patenschaft für Irene übernehmen?

Irene war Milchkuh in einem sehr gut geführten, großen Betrieb. Als sich heraus stellte, dass ihre Milchleistung zu gering ist, sollte sie geschlachtet werden. Eine Mitarbeiterin im Betrieb fand ihre besondere, verspielte Art so bezaubernd, dass sie sich um ihre Rettung bemühte. Ich fand eine private Unterbringung für sie, die bis heute ausgezeichnete Arbeit bei der Pflege und Versorgung von Irene und ihrer Kuhfreundin leistet. Beide leben bei ihr als geliebte Haustiere. Normalerweise lehne ich private Vermittlungen und Unterbringungen allerdings ab. Es ist leider häufig nicht dauerhaft sicher für die Tiere und ein späterer Zugriff mit Rücknahme praktisch unmöglich. Zur Sicherheit wurde dieser Standort von mir als meine Betriebsstätte angemeldet. Wir unterstützen die Halterin bei den Tierarztkosten.

Foto: Nicole Tschierse

Anmerkung zu Patenschaften: Irene wird von einer Privatperson auf eigene Kosten versorgt. Der Verein unterstützt jedoch bei Tierarztkosten. Irene eignet sich für kleine Patenschaften und freut sich über Zuschüsse für Tierarztkosten.

Es ist jedoch nicht einfach, Irene zu besuchen, da sie mit ihrem Frauchen und einer Kuh-Freundin sehr abgeschieden lebt.


Hanna

Hanna
Geboren: 07.07.2007
Rasse: Fleckvieh

Charakter: lieb, albern, sehr menschenbezogen

Sie möchten eine Teilpatenschaft für Hanna übernehmen?

Hanna musste beim Warten vor dem Schlachthof viel Leid ertragen. Es war kalt, sie musste sehr lange ohne Wasser und Futter auskommen, ihr Euter war zum Platzen voll und schlimm entzündet. Die anderen Tiere, die mit ihr ausharren mussten, hatten Hörner und malträtierten sie damit böse. Und dennoch versuchte sie die ganze Zeit, die anderen zu trösten und zu beruhigen. Ich versuchte einen Freikauf auszuhandeln und hatte damit Erfolg. Die Zeit, die sie zum Gesundpflegen im Quarantänestall verbrachte, musste sie leider ohne Rindergesellschaft ertragen. Schlimm für so ein hochsoziales Tier, wie gerade sie eines ist. Wir haben im kalten Winter bei ihr im Stall gesessen, liebe Freunde haben Essen und Trinken mitgebracht und es fanden richtige kleine Feiern bei ihr in der Futterrinne statt. Während einer ihr entzündetes Euter mit der Hand ausgemolken hat, hat ein anderer sie mit veganem Gebäck gefüttert. Ganz verrückt war sie auch nach den Schupfnudeln mit Sauerkraut. Sie ist insgesamt ein Rind mit einem sehr originellen und unkomplizierten Wesen.

Hanna lebt auf dem Lebenshof Sanamuhrium. Fast drei Jahre war sie Mitglied der "Amaru Herde", doch als Hanna lahmte war es notwendig, sie im SanaMUHrium zu behalten und nicht mehr im Sommer auf die Außenweide zu bringen. Sie ist eine betagte Dame, unser drittältestes Rind. Sie freundete sich dort mit Queenie (die leider im Februar 24 starb), Jonas und den Zwergzebus Drizi und Babette an. Später dann auch mit Leni, die Queenies Platz im Mixed Stall bezog.

Foto: Nicole Tschierse

Fanny

Fanny
Geboren: 26.02.2010
Rasse: Mix

Charakter: selbstbewusst, menschenbezogen

Sie möchten eine Patenschaft für Fanny übernehmen?

Sie ist Elliotts Mutter. Ich sollte mir eigentlich ihren Sohn im Stall ansehen und entscheiden, ob ich ihn übernehmen möchte. Aber als ich Fanny sah, angebunden wie ein Schwerverbrecher, war es sofort um mich geschehen. Ich habe ihr versprochen, sie da auch rauszuholen, egal wie. Es hat leider etliche Monate gedauert, bis ich dieses Versprechen wahr machen konnte, denn der Bauer wollte sie nicht gleich hergeben. Deshalb musste ich sie zunächst in tiefer Verzweiflung zurück lassen, als ich ihren Sohn abgeholt habe. Leider konnte ich die beiden später nicht mehr zusammen führen, aber beide haben jetzt wenigstens ein schönes, freies und sicheres Leben, wenn auch voneinander getrennt.

Fanny lebt auf dem Lebenshof Sanamuhrium mit ihrem "Frauchen" Nicole.

Foto: Nicole Tschierse


Alma 2021

Alma
Geboren: 20.06.09
Rasse: Fleckvieh

Charakter: selbstbewusst, neugierig, menschenbezogen

Kälbchen Alma

Alma wartete als fünf Monate altes Kalb im Schlachthof auf ihre Tötung. Sie war seit mindestens zwei Tagen ohne Tränke und Futter (sie brauchte noch Milch, fraß aber schon etwas Heu). Und sie lag ganz lässig in der Box und wartete einfach. Sie hatte überhaupt keine Angst und sie hat keinen Ton gesagt. Kälber schreien sonst immer im Schlachthof, erst recht, wenn sie hungrig sind.
Sie schien zu wissen, was ich noch nicht wusste: ihr würde nichts passieren, denn sie würde mit mir gehen. 

Ich hatte diese Idee damals noch gar nicht. Nicht richtig, jedenfalls. Als dann gleich zwei aus der Schlachthof-Leitung nacheinander zu mir kamen, um mir vorzujammern, dass dieses Kalb überzählig sei und gar nicht gebraucht würde, fiel der Groschen bei mir Pfennig-weise. Sie hat sich von Anfang an gut in alles eingefügt, obwohl ich gar nicht auf ihre Ankunft vorbereitet war und vieles improvisiert werden musste. Ihre Ideen und ihr Sportsgeist haben später allerdings manchmal über das Ziel hinaus geschossen. Inzwischen ist sie aber eine sehr verlässliche Kuhgefährtin geworden.

Alma lebt auf dem Lebenshof Sanamuhrium mit ihrer Freundin Berta und ihrem "Frauchen" Nicole.

Foto oben Natalie Jazi, Foto unten: Nicole Tschierse

Krawalli

Krawalli
Geboren: 14.02.2012
Gestorben: 16.06.2020
Rasse: Schwarzbunte

Charakter: erst Krawallschachtel, später entspannt, selbstbewusst, stolz


Abschied von Krawalli
Krawalli stammte aus der Gießener Rettung, einer Hofauflösung wegen schlechter Haltung, mehrere Hundert Rinder waren damals betroffen. Einige davon konnten von Vereinen gerettet und auf Lebenshöfen untergebracht werden. Zum Teil sind sie dort leider wegen ihres schlechten Zustandes schon bald gestorben.
Krawalli stand eigentlich bei keinem Verein auf der Liste der Tiere, die übernommen werden sollten. Sie rettete sich mit einem Hechtsprung auf unseren bereit stehenden Anhänger einfach selber, denn niemand brachte es fertig, sie wieder in den Stall zurück zu treiben. Von da ab hat sie nach und nach ihre Unruhe stiftende Art abgelegt, die sie wohl beim Vorbesitzer immer und bei uns anfangs auch gezeigt hat.

Leider war sie nie lange gesund. Ständig hatte sie größere und kleinere Probleme aller Art, als würde etwas an ihr den schwächsten Punkt suchen.
Vor Kurzem scheint dieses Etwas Erfolg gehabt zu haben. Ihre seit dieser Weidesaison zunehmend verformten Nebenhöhlen und Kieferäste wurden ausgiebig in der Rinder Klinik untersucht und, soweit möglich, behandelt. Das Ergebnis war nicht ganz eindeutig. Die Prozesse an mehreren Stellen des Kopfes waren auf jeden Fall entzündlich. Ob auch tumorös, konnte nicht ganz sicher ausgeschlossen werden.

Leider sind die Knochenverformungen nicht rückgängig zu machen. Zähne haben sich gelockert, die Atmung war erschwert, ein Kieferknochen insgesamt instabil, mehrere offene Stellen hätten weitere Infektionsgefahr bedeutet. Heute hat sie uns die Entscheidung leichter gemacht, denn ihr Zustand hat sich über das Wochenende deutlich verschlechtert in der Klinik. Deshalb habe ich mich soeben in Absprache mit den Klinikärzten für die Euthanasie entschieden. Leid um jeden Preis zu verlängern, wäre keine gute Alternative gewesen.
Run free ❤😓

Text: Nicole Tschierse 16.06.20| Foto: Nicole Tschierse

Josy
Geboren: 20.08.2012
Gestorben: 04.06.2020
Rasse: Fleckvieh

Charakter: sehr lieb und sehr dankbar

Abschied von Josy
Josy hat eine besondere Geschichte. Ursprünglich wurde sie von einem aus dem Fernsehen bekannten Landwirt gerettet. Der Verein Rüsselheim e. V. bekam sie bei der Abholung und Rettung eines anderen Rindes quasi als Zugabe. Sie war in einem so schlechten Zustand, dass sie ein wirtschaftlicher Totalschaden für den Besitzer war. Josy schaffte es gerade noch auf den Anhänger, zwar mit Mühe, aber sie wollte wirklich unbedingt mit. Von dort ging der Weg für sie direkt in die nächste Tierklinik. Überall am Körper waren Geschwüre vom Liegen, die voller Eiter waren. Sie wurde operiert, mehrere 10 Liter Eimer Eiter wurden zum Ablaufen gebracht, die Wunden gespült, mit Medikamenten aller Art versorgt und trotzdem war die Klinik zuletzt der Meinung, es sei besser, Josy einzuschläfern.

Ich wurde vom anderen Verein um Hilfe gebeten und nahm Josy in meinem Quarantänestall auf, um sie weiter zu pflegen. Dorthin war es von der Klinik aus nur kurz zu fahren und die weitere medizinische Versorgung war gewährleistet, weshalb die Klinik zuletzt damit einverstanden war.
Zu unserer Freude entwickelte Josy bei uns schnell viel Lebensfreude. Sie kam mit ihren zum Teil bleibenden Körperschäden erstaunlich gut zurecht. Ein dickes Hinterbein blieb als Schönheitsfehler zurück und benötigte lediglich häufigere Klauenkorrekturen, die Abszesse am übrigen Körper heilten auch ab. Lediglich ihr gebrochener Schwanzansatz mit Nervenabriss, vermutlich nach einer gewaltsamen Geburt, blieb ein Problem aus ihrem Vorleben mit lebenslangen Folgen für sie. Sie konnte den Schwanz kaum bewegen und war inkontinent, hatte also keine Kontrolle darüber, wie und wann sie Kot und Urin absetzte.

Bei unserem Umzug von Bayern nach Niedersachsen kam sie mit uns mit, weil sie sich inzwischen mit Kuh Queenie gut angefreundet hatte und wir die beiden nicht trennen wollten. Das ist fast sechs Jahre her, seitdem war sie in einer kleinen Herde befreundeter Rinder und genoss die Sommer auf der Weide. Wunderbarer Weise kam sie trotz ihrer Behinderung immer gut zurecht.

Dieses Jahr kam die kleine Truppe erst etwas später, an Pfingsten, auf die Weide. Josy zog sich dabei zwei kleinere Verletzungen am Schwanz zu, an dem sie weiterhin kaum etwas fühlen konnte. Sofort setzten Fliegen dort ihre Eier ab, ein Problem, dass zwar grundsätzlich während der Weidezeit bekannt ist, das ich aber selbst noch nie bei meinen Tieren hatte, obwohl ab und zu kleinere Verletzungen vorkommen können. Sie wurde dagegen behandelt, aber die Fliegen gaben nicht auf und probierten es täglich aufs Neue. Also war die Überlegung, Josy wieder auf den Hof zu holen, um die Behandlungen leichter durchführen zu können, die scheinbar trotz allem täglich nötig blieben. Heute Nacht hat sie uns die Entscheidung abgenommen. Sie verstarb an dem Platz, an den sie sich nach dem Grasen hingelegt hatte. Warum sie starb, bringt vielleicht noch die pathologische Untersuchung ans Licht. Alle Kollegen, mit denen ich Rücksprache gehalten habe, halten Herzversagen oder einen Gefäßverschluss für am Wahrscheinlichsten.

Josy, wir hatten eine gute Zeit zusammen. Die Bilder sprechen für sich. Jetzt bist du wieder mit Frau Rosalie aus deiner kleinen Herde zusammen, die diesen Winter gestorben ist. Es war so bewegend nach deiner Rettung damals zu sehen, wie du plötzlich entdeckt hast, dass das Leben doch schön ist.

Du bleibst unvergessen.

Foto: Nicole Tschierse

Niedliche Lina

Lina
Geboren: 16.08.14
Gestorben: Mai 2020
Rasse: Weiß-blauer Belgier-Mix

Charakter: zurückhaltend

Abschied von Lina
In einer Blitzaktion auf Facebook wurden mehrere Kälber innerhalb weniger Tage gerettet. Ganz mutig kaufte Michaela G. zwei Kälber:
Lina und den gleichaltrigen Benny.

Lina starb nach einem Weideunfall, sie wurde nur knapp 6 Jahre alt. Sie lebte von 2015 bis 2020 zusammen mit Benny auf einem Pensionshof in Schwaben.

Foto: Michaela Grimminger