Heinerbert
Geboren am: 01.03.2016
Gestorben: 08.02.2021
Rasse: Merino Schaf
Charakter: freundlich, zugewandt
Abschied von Heinerbert.
Wir sind untröstlich. Seine Zeit im Versuchslabor hat Schädigungen erzeugt, die ihn früh das Leben kosteten.
Heinerbert kam im Juni 2018 zu uns. Nicole hatte ihn nach dem Hilferuf einer Freundin im letzten Augenblick aus dem Verschlag eines Landmetzgers befreien können. Dieses Schaf war aus einer Klink und stand de Studenten für Versuche und Übungen "zur Verfügung". Es hatte einem ihrer Schafe durch eine Blutspende das Leben gerettet. Sie wollte ihn übernehmen, wenn er abzugeben wäre, aber sie wurde nicht kontaktiert, als es soweit war. Stattdessen erfuhr sie durch Zufall, dass er schon zur Schlachtung weggegeben worden war. Sie setzte alle Hebel in Bewegung und als Nicole kam, war der Hof schon voller Käufer, die sich ihr Schaf zur Schlachtung auswählten. Drei Tiere konnten in Nicoles Auto in Sicherheit gebracht werden, Gesine, Gisbert und Heinerbert.
Während Heinerbert noch jung war, waren die aus privater Haltung stammende Gesine und Gisbert schon mindestens 10 Jahre alt.
Heinerbert war anfangs etwas schüchtern, wurde aber schnell zum anhänglichsten Schmuser, den man sich nur vorstellen kann. Er forderte Streicheln direkt ein, sogar von unseren Besuchern. Keiner konnte sich seinem Charme entziehen. Umso erstaunlicher finden wir es, dass sich in dem Versuchslabor nicht einer der Studenten für ihn eingesetzt hat, als sein Todesurteil gesprochen wurde. Ebenso erstaunlich ist es, dass Heinerbert so unbefangen auf Menschen zuging.
Leider haben uns Gesine - im September 2019 - und Heinerbert - im Februar 2021 - verlassen. Seine Lunge hatte durch die wiederholten Entzündungen durch verschlucktes Futter zu großen Schaden genommen
Als deutlich wurde, dass ihm mit keiner Behandlung der Welt mehr geholfen werden kann, gab es nur noch Verwöhnen, bis er auch das nicht mehr annehmen wollte und konnte. Mit ihm Zeit zu verbringen war immer ein Segen, er fehlt sehr. Hier durfte er das erste Mal auf eine Weide und niemand übte Spritzen, Venenkatheter und Schlundsonden legen an ihm und wozu er sonst noch herhalten musste in seinem vorherigen Leben. Seine Freiheit und seine Unversehrtheit durfte er bis zuletzt behalten, wenn auch nicht so lange, wie wir es uns für ihn und uns gewünscht hätten.
Foto: Nicole Tschierse